Kritik

Armut verboten

In Ungarn werden wohnungslose Menschen zunehmend kriminalisiert. Wer wiederholt beim Schlafen auf der Straße erwischt wird, riskiert, ins Gefängnis zu kommen. Nachdem im Juli 2011 in Ungarn bereits Zwangsarbeit für arbeitslose Menschen eingeführt wurde, trifft die Repression der rechtspopulistischen Fidesz-Regierung seit Anfang Dezember nun eine weitere Bevölkerungsgruppe, die nicht ins Bild der tüchtigen ungarischen Volksgemeinschaft passt. Wie die Berliner Wochenzeitung Jungle World berichtete, erklärt das ein am 1. Dezember letzten Jahres eingeführtes Gesetz Wohnungslosigkeit zur Ordnungswidrigkeit. Werden Wohnungslose innerhalb von sechs Monaten zweimal beim Übernachten auf der Straße erwischt, droht ihnen ein Bußgeld von umgerechnet 500 Euro.

AutorInnen: Felix Braun - 29.09.12

Treue um Treue

Feldbach in der Steiermark galt den Nazis 1945 als Bollwerk gegen die Allierten. Daran erinnern sich bis heute die lokalen Bevölkerung, SS-Veteranen und auch der Bürgermeister gerne.

AutorInnen: M. N. Thaler und L. Berwald - 28.09.12

Die kulinarische Kodifizierung des Terrors

Die Behörden des deutschen Innenministeriums können sich erst nach einer Serie rechtsextremer Morde und Gewalttaten zum öffentlichen Eingeständnis durchringen, dass rechtsextremer Gewalt zu wenig Gefahrenpotential beigemessen wurde. Die Verstrickungen und personellen Überschneidungen von Verfassungsschutz, Polizei und Neonazis leisten dazu ihren Beitrag und behindern die Aufklärungsarbeit. So erweist sich der in die Jahre gekommene Gemeinplatz, dass auf die Behörden kein Verlass sei, wenn es um antifaschistische Arbeit geht, als krisensicher und brandaktuell. Und nicht nur das: Die Nazi-Connection beim Verfassungsschutz ist seit mindestens zehn Jahren bekannt, und wird noch immer nicht in Frage gestellt.

AutorInnen: Jakob Falkinger - 26.09.12

Wehrpflicht, wie sie jetzt funktioniert, abschaffen:

Vor zwanzig Jahren fiel der Eiserne Vorhang. Die Angst vor einem großen europäischen Konflikt zwischen Ost und West, in den Österreich hineingezogen werden könnte, ist passé. Heutzutage gibt es andere Herausforderungen: Terrorismus beispielsweise oder internationale Krisen, vor denen selbst ein neutraler Kleinstaat nicht die Augen schließen kann. Seit 1995 ist Österreich Mitglied beim Nato-Projekt Partnership for Peace. Auch bei den UNO-Einsätzen wirkt das österreichische Bundesheer freiwillig mit. Einsätze in Afghanistan, im Tschad oder im Kosovo haben gezeigt, dass auch Österreich Verantwortung tragen kann.

AutorInnen: Lola Kirsch - 13.07.12

Wer mit wem?

Schon bald soll das Kommunikationsverhalten aller ÖsterreicherInnen gespeichert werden. Wer hat uns das eingebrockt?

AutorInnen: Stefan Hayden - 13.07.12

Maria Fekter und das Werkstattrollbrett

Letztes Jahr jammerte Innenministerin Maria Fekter, dass die Polizei mit angezogener Handbremse im Golf unterwegs ist, während Kriminelle im Porsche fahren. Nach Ansicht der Ministerin soll der Golf getunt werden. Also rasch neue Methoden – wie die Vorratsdatenspeicherung – zulassen. Ab in die Werkstatt und den Golf tiefer legen. Schneller wird das Auto dadurch zwar nicht, aber zumindest könnte das Gefühl davon aufkommen. Ob das Tuning mit der Straßenverkehrsordnung vereinbar ist? Egal, Hauptsache schneller als die VerbrecherInnen. Dabei ist der Polizei-Golf schon ganz ordentlich aufgemotzt worden in den letzten Jahren: Rasterfahndung, Lauschangriff, Handyortung usw.

AutorInnen: Stefan Hayden - 13.07.12

Faschistisch und revolutionär

Eine faschistische Kleingruppe in widersprüchlichem Gewand gewinnt immer mehr Einfluss in Italien.

Im Jahr 2003 besetzte eine Gruppe von NeofaschistInnen ein Gebäude in Rom, das sie nach dem Dichter Ezra Pound, einem Verfechter Mussolinis, Casa Pound (CP) nannten. Sie berufen sich auf den italienischen Bewegungsfaschismus der 1920er-Jahre, den sie zu modernisieren versuchen – mit beunruhigendem Erfolg: Das Haus beherbergt heute über 20 italienische Familien und die Casa Pound ist mit über 2.000 eingeschriebenen Mitgliedern bereits in 14 Städten in ganz Italien vertreten. Unterstützt wird sie von ihrem intellektuellen Arm, dem Blocco Studentesco.

AutorInnen: Jakob Falkinger, Michael Poigner - 13.07.12

Westbahn. Fehlentwicklung Hilfsausdruck.

Was Wolf Haas vielleicht über die Westbahn sagen würde. Ein Kommentar.

Es ist schon wieder was passiert. Die Westbahnstrecke haben’s privatisiert, also eigentlich teilprivatisiert. Das mit der Westbahn GmbH ist ja eigentlich eine ganz eine eindeutige G’schicht, weil das nämlich eine Liberalisierung des öffentlichen Verkehrs ist, sprich nicht mehr so öffentliche Dienstleistung. Da gibt’s so einige Leute, die das mit den Privatisierungen normal überhaupt nicht gut finden. Die Westbahn finden’s aber dann doch gar nicht so schlimm. Widerspruch Hilfsausdruck.

AutorInnen: Iris Schwarzenbacher - 13.07.12

Endstation Mundtot

Die Regierung feilt an einem Terrorismuspräventionsgesetz, das eine lebendige Protestkultur gefährden könnte. Schuld daran sind vor allem unpräzise Formulierungen.

„Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.“ (Aldous Huxley)

AutorInnen: Marion Bacher - 13.07.12

Zu Tode gesichert ist auch gestorben

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis aller Menschen, erst Sicherheit schafft Vertrauen, sie ist das Nervensystem einer Gesellschaft. Gerade weil sie so wichtig ist, muss verhindert werden, dass in ihrem Namen der Rechtsstaat zerstört wird.

AutorInnen: Jennifer Bendele - 13.07.12