Armut verboten
In Ungarn werden wohnungslose Menschen zunehmend kriminalisiert. Wer wiederholt beim Schlafen auf der Straße erwischt wird, riskiert, ins Gefängnis zu kommen. Nachdem im Juli 2011 in Ungarn bereits Zwangsarbeit für arbeitslose Menschen eingeführt wurde, trifft die Repression der rechtspopulistischen Fidesz-Regierung seit Anfang Dezember nun eine weitere Bevölkerungsgruppe, die nicht ins Bild der tüchtigen ungarischen Volksgemeinschaft passt. Wie die Berliner Wochenzeitung Jungle World berichtete, erklärt das ein am 1. Dezember letzten Jahres eingeführtes Gesetz Wohnungslosigkeit zur Ordnungswidrigkeit. Werden Wohnungslose innerhalb von sechs Monaten zweimal beim Übernachten auf der Straße erwischt, droht ihnen ein Bußgeld von umgerechnet 500 Euro.


